Geschichte

Die Gesellschaft der Grazer Opernfreunde war die erste Organisation ihrer Art, die in Graz dem Publikum Gelegenheit bot, sich mit Gleichgesinnten über das Operngeschehen in der Stadt engagiert zu verständigen. Diese Gruppe von begeisterten und aufgeschlossenen Freunden der Oper war von allem Anfang an, seit 1991, bestrebt, den kritischen Austausch von Erfahrungen mit der Oper aus verschiedenen Blickwinkeln zu fördern: Die Opernfreunde haben Platz für unterschiedliche Zugangsweisen und Meinungen zum Musiktheater unserer Zeit.

Wenn auch selbstverständlich vor allem die Aktivitäten der Oper Graz im Mittelpunkt stehen, so befassen sich die Opernfreunde darüber hinaus natürlich auch mit sonstigen opernbezogenen Ereignissen verschiedener Veranstalter in der Stadt. Der Besuch von Aufführungen an anderen Opernhäusern, national und international, zählt ebenfalls zum Programm.

Es hat sich bewährt, dass für Veranstaltungen der Opernfreunde ein geselliger Rahmen gewählt wird, der eine zwanglose Auseinandersetzung mit der Oper sowie Kontakte unter den Mitgliedern der Gesellschaft fördert.

 

Wir bieten Ihnen:

 

  • Künstlergespräche
  • Operneinführungen zu aktuellen Opernereignissen
  • Vorträge
  • Fachleute sprechen über Wissenswertes zum Thema Oper.
  • Reisen
    Wir organisieren gelegentlich Busreisen zu Aufführungen im In- und Ausland und veranstalten gesellige Ausfahrten mit Opernbezug.
  • Konzerte
    Zu besonderen Anlässen veranstalten wir musikalische Abende zum Thema Oper.
  • Publikumsdiskussionen und Nachlesen
    Diese bieten Ihnen die Möglichkeit, Ihre Meinung zu aktuellen Themen des Operngeschehens zu äußern.
  • Ermäßigungen
    Bei verschiedenen Veranstaltungen ermöglichen wir unseren Mitgliedern Ermäßigungen.

Vorgedacht wurde die Gründung einer Gesellschaft von Opernfreunden bereits gegen Ende der achtziger Jahre von Helgrit Wolfgruber-Schreiner und Wolfgang Müller-Lorenz. Die tatsächliche Gründung fiel mit dem Ausscheiden der Operndirektorin Gundula Janowitz unter der Intendanz Gerhard Brunners zusammen und wurde durch eine gewisse Kontra-Stimmung beim Grazer Opernpublikum gefördert.

Im Jahr 1991 formierte sich ein Proponentenkomitee von acht Herren und zwei Damen, das gleichzeitig auch den designierten Vorstand bildete. Als Präsident konnte der nach seiner Emeritierung in den USA nach Graz übersiedelte Ulrich Weisstein gewonnen werden. In etlichen Sitzungen wurden der Name der Gesellschaft und die Statuten festgelegt, sodass  es im Herbst 1991 zur Gründungsversammlung kommen konnte. Vom damaligen Vorstand – drei Damen und acht Herren – sind vier Herren (Präsident Walther Neumann, Vizepräsident Klaus Lichem, Walter Bernhart und Alfred Marko) sowie eine Dame (Nives Gamillscheg) nach wie vor Vorstandsmitglieder.

Von Anfang an war die Wahrung der Freiheit ein wichtiges Anliegen des Vorstandes, weswegen auch bewusst der Name „Gesellschaft der Freunde der Oper in Graz“ gewählt wurde: Wir sind nicht Freunde einer oder mehrerer Institutionen, sondern der musikdramatischen Gattung ganz allgemein, wenn auch natürlich häufig mit Bezug zum Grazer Opernleben.

Auch einer undifferenziert polemischen Haltung für oder gegen das Management der Grazer Oper war und ist der Vorstand abhold; bei diesem handelt es sich keineswegs um eine eingeschworene Gemeinschaft von Konformisten, sondern um eine zwar an einem Strang ziehende Gruppierung von Individuen, die jedoch ihre persönlichen Ansichten, wenn nötig, mit Nachdruck vertreten.

An Veranstaltungen wurden u.a. Nachlesen und Einführungen, Vorträge, Künstlergespräche und Konzerte durchgeführt; später gesellten sich auch Opernreisen, Opernrallyes und Ausfahrten mit Opern-Quiz dazu. Die erste Veranstaltung war eine Nachlese zur Eröffnungspremiere der Saison 1991/92, Schuberts „Alfonso und Estrella“, im Florentiner Saal des Palais Meran der Grazer Kunstuniversität. Im Laufe der Jahre kristallisierte sich ein Durchschnitt von neun Veranstaltungen pro Jahr heraus.

Zu den Highlights der vielen Veranstaltungen zählten: ein Verdi-Schiller-Konzert im Opernhaus, Podiumsgespräche mit leitenden Persönlichkeiten des Opernhauses bzw. mit Mitgliedern des Theaterausschusses, drei Aufführungen der Familie Schwertsik-Stemberger, ein Janáček-Symposium, Lesungen bzw. halbszenische Lesungen („Tristan und Isolde“, „Rheingold“, „Ariadne auf Naxos“, „Das Liebesverbot“, der Briefwechsel von Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal bezüglich des „Rosenkavaliers“, Fastnachtspiele von Hans Sachs) und zahlreiche Vorträge und Künstlergespräche mit international bekannten Sängerinnen und Sängern sowie Lieblingen des Grazer Opernpublikums.

Ein Problem sind seit jeher die Veranstaltungsorte, weil die Mieten eine arge Belastung unseres beschränkten Budgets darstellen. Leider ist uns eine der günstigsten Lokalitäten, das inzwischen aufgelassene Grazer Robert-Stolz-Museum, verloren gegangen. Seit einigen Jahren gibt es alle zwei Monate einen Operntreff in der beliebten Gösserbräu, in dessen Rahmen wir auch die meisten unserer Veranstaltungen zu platzieren trachten.

Ulrich Weisstein legte sein Amt als Präsident 1998 nieder (er wurde zum Ehrenpräsidenten ernannt; Ehrenmitglieder sind Altbürgermeister Alfred Stingl und Wolfgang Müller-Lorenz); auf Weisstein folgte bis 2000 Wolfgang Riehle und auf diesen Walther Neumann.